Wie das iPhone mein Leben verändert hat

iphone-grey.jpgNun gut, der Titel klingt etwas hoch gegriffen, aber tatsächlich gab es einige Veränderungen die nicht nur mir deutlich aufgefallen sind.

Ich habe einen mobilen Computer mit dem ich alle Aufgaben erledigen kann die mein Rechner-Alltag mir abverlangt und die ich gerne umsetzen möchte. Insbesondere in meiner Freizeit und bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen hat dies dazu geführt, dass ich das Notebook fast immer bei mir habe, allein schon um stets einen Internetzugang zu haben. Sei es um etwas nachzusehen, eMails abzurufen oder mich über aktuelle Tweets zu informieren und ggf. selbst zu twittern.

In der Konsequenz bedeutet dies ich habe des öfteren meinen Rechner vor der Nase gehabt. So weit so gut. Das Problem ist eher die Möglichkeit alle möglichen Aufgaben direkt zu erledigen. FTP Programme, Instant Messaging, „normale“ Tastaturgröße, „normale“ Textverarbeitung und ähnliche Optionen verleiten natürlich dazu sich in Aufgaben und Tätigkeiten zu verstricken, die man im Rahmen seiner „getting things (sofort) done“ Philosophie auch sofort abhaken möchte.

Schwupps ist mal schnell eine Stunde rum, obwohl man nur mal eben etwas nachgucken wollte.

Seitdem ich nun das iPhone habe ist auffällig, dass meine Familie mich als „privater“ erlebt, weil ich eben nicht mehr ständig den Rechner auf dem Schoß habe. Gleichzeitig fühle ich mich etwas freier, weil ich nicht ständig das Gefühl habe sofort auf alle möglichen Dinge reagieren zu müssen. Das heißt, die reduzierten Möglichkeiten des iPhones gegenüber einem vollwertigen Notebook auf der einen Seite und die gleichzeitige Möglichkeit auf das Internet zuzugreifen tragen dazu bei, dass ich in Zeiten wo ich nur kurz auf Informationen (und sei es mein Kalender) zugreifen möchte nicht dazu verleitet werde mich in Aufgabenerfüllung zu verstricken.

Fazit: Neben dem ganzen mobilen Internet profitiere ich vor allem in meiner Freizeit davon genau auf die Funktionen zugreifen zu können, die ich aktuell nutzen möchte, aber nicht die komplette Funktionspalette eines Notebooks mit all ihren Verlockungen, so dass ich besser zwischen Job und privat trennen kann. Das gefällt mir sehr.

About: Ralf:
Ralf Appelt arbeitete im Medienzentrum der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Uni Hamburg und studierte Diplom Pädagogik und ePedagogy Design Visual Knowledge Building. Mittlerweile ist er Studienrat an einer berufsbildenden Schule in Schleswig-Holstein. Er interessiert sich ausserdem für Visualisierung, Photographie, Social Media und mobile Learning.

An diesem Tage...

21 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Hmmm… Familienharmonie qua iPhone – du bist wirklich ein glücklicher Mensch! (Und das ist nichtmal ironisch gemeint!) Und hast schaffst auch noch zeitpunktgenaue Blogposts, Respekt.
    Dann schreib ich mal kurz von meinen Erfahrungen:

    Bei mir sind die Hinweise auf meinen (wenn auch gemäßigten) Nerdismus die geichen wie zuvor, nur dass Mitbwohner und FreundInnen sich jetzt als Zielscheibe des Spotts über den 24/7-Netzwahn nicht mehr den Mac sondern das iPhone auserkoren haben. Ich bin mir nicht sicher, ob die mich auch „privater“ erleben.

    Die eine Stunde, um „schnell ‚mal was nachzusehen“ bleibt tendenziell erhalten (vielleicht wenn Mails geschrieben werden müssen aufgrund der doch irgendwie ziemlich kleinen Tastatur sogar eher mehr…) – aber jetzt funktioniert das auch im Wohnzimmer! Naja – „so’n kleines handheld Geekspielzeug ist doch irgendwie immer noch kommunikativer als dieser dauernd aufgeklappte Monitorschirm vorm Gesicht“ sag‘ ich mir dann. Ist doch ein Kompromiss.

    P.S. Am schönsten find‘ ich übrigens die Option auf Netz während der bislang verschwendeten Zeit in Bussen oder Bahnen: Für anständiges Lesen ist da weder Zeit noch Ruhe – Twitter checken oder Mails abrufen? Perfekt!

    P.P.S. Sagst du mir nochmal, wie das WP-Plugin heisst, von em wir vorhin sprachen? Oder schickst mir den Link? Danke!

  2. Hallo Sebastian,

    zum P.S.: Ich fahre nur noch selten Bus und Bahn. Auf dem Fahrrad beherrsche ich mich noch. Aber enn ich mal an der Ampel stehe… (nein Quatsch) aber bei längeren Wartezeiten irgendwo ist es schon praktisch.
    zum P.P.S.: Das erwähnte Plugin heißt WP-Touch und war ein Tipp von Markus Trapp.
    Schönen Abend noch…

  3. ich kann ja zum leben mit dem iPhone nicht viel beitragen. würde ich aber gerne, dennoch hindert es mich, einen t-mobile-vertrag einzugehen, da ich mit meinem base-anschluss wahnsinnig viel geld spare. und ein iPhone via tschechien oder so ohne vertrag ist ein bisschen teuer und dann bleibt das problem ohne den passenden internet-vertrag ist es auch sinnlos. sonst könnte man ja auch sagen, einen iPod-touch. naja, dieser exklusiv-vertrag mit t-mobile finde ich so zum *****, dass ich es nicht machen werde, wie auch nicht das blackberry storm via vodafone. es nervt! ich nutze das mobile telefon zu viel zum telefonieren, ärgerlich!

  4. Hi, ich kann die Erfahrungen von Sebastian bestätigen.“Nerdismus“ wird einem öffters diagnostiziert. Gerade jetzt bei den Familientagen wurde ich öfters auf mein small-screen-device (kein iPhone) angesprochen. Insgesamt würde ich sagen, Dein Leben hat sich durch Low-Cost Mobile Internet verändert, zu mindestens so würde ich den Beitrag bei mir nennen 🙂

    Grüße aus mosworld

  5. Grundsätzlich stimme ich dir zu und finde, dass ich weniger meinen Rechner aufklappen muss sondern zwischendurch (notfalls auf dem Klo) den Überblick über Mails und co. behalten kann. Fühle mich fast ein wenig freier.
    Dafür nehme ich das Ding jetzt mit ins Bett um weitere Progrämmchen zu laden und auszuprobieren.
    Bei mir ist übrigens nur der iPod Touch zu Hause. Ein schönes viel schlankeres Gerät 😉 und in Kombination mit einem günstigen Handytarif ist das eine schöne Sache. Surfen in Bus und Bahn geht natürlich nicht, aber ansonsten bin ich fast immer in einem WLAN. Wenn Deutschland sich mal noch etwas anstrengt, dann ist auch bald eine vernünftige Dichte an freien Hotspots verfügbar.

  6. @Alex: Tja, bei uns herrscht iPhone-Verbot im Bett. Die letzte Zufluchtsstelle! Deswegen sitze ich jetzt auch mitten in der Nacht mit ’nem Telefon am Schreibtisch, um mir nochmal die Optimierung fürs mobile Internet anzusehen. #nerd #twitterschäden

    @Ralf: Funktioniert übrigens super! Wie heißt das Teil?

    Zu der iPod Touch-Geschichte scrollt mal durch meine letzten Tweets auf der Suche nach dem Link für Ole. Hardwarehacks find‘ ich ja nach wie vor beeindruckend… Ein echtes Manko ist übrigens die fehlende „copy&paste“-Funktion! Das ärgert mich zwischendurch immer wieder… #jetztdenLinknichtpostenkönnen

  7. Ach, da oben steht ja doch der Name des Plugins! Danke! Wecker stellen, iPhone aus, weg vom Schreibtisch, Bett.

    #ehschonvielzuspät

  8. ich bin jedenfalls froh, dass ich aufm klo in ruhe kacken kann und keine mails beantworten oder tweets schreiben muss …

  9. Zu Copy & Paste: Doof, dass es das nicht gibt, ja. Das hier wäre eine Zwischenlösung pastebud.com.

    Der aktuelle iPod Touch kann jetzt ja auch ohne Hardwarehacks mit Mikrofonen umgehen.

  10. @Alex:

    Danke für den Hinweis, aber die beiden bisherigen Optionen (es gibt da auch noch so’n Plugin, dass enorm unästhetische Icons in die Kopfleiste setzt, und soweit ich mich erinnern kann: nur im Notizblock!) machen mich nicht wirklich glücklich. Bei pastebud gefällt mir der Gedanke nicht, dass die Daten online zwischengespeichert werden.

    Oh Mann, irgendwie hat Apple den Drive verloren: Kein „copy&paste“ und HP macht die innovativen Touchscreens…