Moderne Bibliotheken können das

Oder doch nicht? Vor kurzem wurde die Martha-Muchow Bibliothek eröffnet. Dort wurden nach 6-wöchiger Schließung wegen Umzug die Bibliotheken der Fakultät 4 zusammengeführt. Das finde ich schon einmal sehr praktisch. Allerdings gibt es noch einiges zu tun bis die Bibliothek wirklich brauchbar ist. Das W-LAN funktioniert mittlerweile, aber damit ist es noch lange nicht getan.
Hier einige Beispiele:

  1. Die Heizungen sind so heiß, dass man sich problemlos eine warme Mahlzeit darauf zubereiten kann. Leider lässt sich die Temperatur nicht regeln. Die Folge ist das die Fenster geöffnet werden. Das ist ökologisch sicher keine gute Lösung. Außerdem gibt es vermutlich einen Messfühler der sagt „Achtung kalt (weil Fenster auf), also heizen.“
    Steckdosenproblem
  2. Die Steckdosen an den Arbeitsplätzen in direkter Nähe zu den Büchern lassen sich nicht ohne weiteres mit jedem Netzteil nutzen.
  3. Das größte Problem aus meiner Sicht ist die Usability der neuen Bib. Glücklicherweise scheint die Lösung hier auch am einfachsten. Das Problem ist der Bestand der Bibliothek der brav über mehrere Etagen verteilt wurde. Die Sortierung ist jedoch immer noch nach den Fachbereichen und nicht Thematisch. das bedeutet, das selbe Buch steht ggf. an 5 verschiedenen Orten in der selben Bibliothek. Das ist nicht gut. Ebenso sind die Signaturen sehr unübersichtlich. Damit kann man vorübergehend leben, als Dauerlösung sehe ich das nicht.
    Das Problem wird angereichert durch die Restriktion in der Bib., dass man Bücher nicht als persönliches Paket irgendwo zwischenspeichern kann. D.h. wenn ich an einem Tag die benötigte Literatur (über mehrere Etagen) zusammengesammelt habe und am nächsten Tag wiederkomme geht das Spiel von vorne los.
    Stapeln verboten
    Ich versteh das es nicht schön ist wenn Bücher quer durch die Bibliothek auf einzelnen Tischen verstreut liegen. Eine Zentrale Ablage auf der „mein Stapel“ wenigstens Ãœbernachten kann wäre hier eine Lösung. Dann hat das Buch genau drei Standorte.

    1. Regal
    2. Aktiver Benutzer
    3. Speichertisch (wo man das Buch auch entnehmen kann wenn man es gerade benötigt)

    Aus meiner Sicht kann man so nicht nur viel Arbeit für die Angestellten, sondern auch für die Nutzer der Bib. sparen. Außerdem wird so die Einführung von Piratennestern vermieden!

Ich habe natürlich eigentlich keine Ahnung wie man Bibliotheken sinnvoll und modern einrichtet und betreibt, aber so ist das keine schöne Lösung.

About: Ralf:
Ralf Appelt arbeitete im Medienzentrum der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Uni Hamburg und studierte Diplom Pädagogik und ePedagogy Design Visual Knowledge Building. Mittlerweile ist er Studienrat an einer berufsbildenden Schule in Schleswig-Holstein. Er interessiert sich ausserdem für Visualisierung, Photographie, Social Media und mobile Learning.

An diesem Tage...

4 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. gibt es nicht in der FachbereichsBibliothek von BWL ein Regal f?r „Aktive Benutzer“? Gleich am Eingang. Dann k?nnen alle Nutzer sch?n aufgereiht ihre f?r einen kurzen Zeitraum reservierten B?cher zwischenlagern, aber jeder Suchende kann auch einen schnellen Blick hierauf werfen, wenn er sein Buch an dessen urspr?nglichem Platz nicht findet.
    Benchmarken in der eigenen Uni d?rfte ja mal m?glich sein.

  2. Ich war neulich auch bei Marta Muchow, und mich hat dieses Signaturendurcheinander bzw. die Bestandsverteilung auch genervt. Zum Thema Piratennester nur der Nachtrag, dass ich bleibend gesch?digt bin und nach dem Jura-Semester auch in meiner Heimat-Bibliothek st?ndig denke, schnell die wichtigen B?cher verstecken zu m?ssen. Also w?rs schon besser, wenn die das bei euch bald in den Griff bekommen…

  3. Da mich in zwei Wochen im Rahmen meines Aufbaustudiums an der HU Berlin eine Klausur zum Thema Bibliotheksbau und -einrichtung erwartet, lese ich den Beitrag und die Diskussion hier mit besonders gro?em Interesse 😉 Mein Kollege J?rn Trottenberg dazu hat im Stabi-Blog sehr ausf?hrlich dazu Stellung genommen und auch das Dilemma mit der Aufstellung der B?cher erl?utert: Wenn man das alles neu ineinander sortiert und daf?r dann auch noch eine m?glichst ?bersichtliche Systematik und entsprechende Signaturen haben will, ist das ein echtes Dauerprojekt. Immerhin: F?r die Zeitschriften bei Martha Muchow ist das schon erledigt ist und auch mit die mehrfach vorhandenen B?chern sind im Begriff, den selben Regalplatz zu beziehen…